Aussehen, Herkunft, Gütesiegel – So erkennen Sie gute Fleischprodukte
Durchschnittlich 60 Kilogramm Fleisch isst jeder Deutsche im Jahr – noch vor 100 Jahren war es nur halb so viel. Damals galt Fleisch noch als Luxusprodukt und kam meist nur am Sonntag auf den Tisch – zum Vergleich: Heute lassen sich rund 85 Prozent der Deutschen sogar täglich Fleisch schmecken. Warum? Weil sie es sich leisten können: Vor allem in Supermärkten und Discountern werden viele günstige Fleischprodukte angeboten – hierunter leidet jedoch häufig die Qualität. Worauf Verbraucher beim Kauf von Fleischprodukten also achten sollten, erfahren Sie hier.
Wann spricht man von einem guten Fleischprodukt?
Ein Fleischprodukt gilt dann als gut, wenn es einen lückenlosen Herkunftsnachweis vorweisen kann. Die Qualität beginnt dabei schon bei der Haltung des Tieres sowie bei dem verabreichten Futter. Wichtig ist hier vor allem, dass das Tier während der gesamten Haltungsdauer ausreichend Bewegungsraum hat und auch ein Auslauf beziehungsweise eine Weide vorhanden ist. Das Futter sollte nicht aus pflanzlicher Nahrung bestehen, die vorab mit synthetischen Stickstoffdüngern sowie synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt wurde. Zudem sollten dem Tier Medikamente wie Antibiotika nur in Ausnahmefällen verabreicht werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Tierhaltung ist neben dem ausreichenden Platz und der gesunden, schadstoffarmen Nahrung die artgerechte Haltung – diese schließt das oftmals praktizierte Abschneiden der Schwänze, Abkneifen der Zähne oder Kupieren der Schnäbel natürlich aus. Am Fleisch selbst erkennt der Verbraucher all dies natürlich nicht sofort – allerdings sind die Produzenten verpflichtet, Herkunft und Schlachtdatum auszuweisen. Somit kann der Verbraucher Produkte aus seiner Region erkennen, deren wichtiges Qualitätsmerkmal auch ein angemessener, höherer Preis ist.
Aufgepasst bei Gütesiegeln
Neben der allgemeinen Kennzeichnung sollen auf den Verpackungen von Fleischprodukten auch Gütesiegel Aufschluss über die Qualität der Ware geben. Jedoch kann der Verbraucher bei den bis zu 90 Siegeln, die inzwischen auf Lebensmittelverpackungen abgedruckt werden, schnell einmal den Überblick verlieren. Oftmals ist leider auch die Transparenz, nach welchen Kriterien die Produkte ausgezeichnet wurden, nicht gegeben. Verlässlich sind hingegen die „althergebrachten“ Gütesiegel wie „Bioland“ oder „Neuland“. Wer nicht auf teure Bioprodukte setzen möchte, sollte bei Fleischprodukten zumindest auf offizielle Prüfsiegel wie die DLG-Prämierung achten. Die Auszeichnung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft wird Betrieben wie dem niedersächsischem Wurstwarenproduzenten Schwarz Cranz verliehen, wenn sich diese für besonders hohe Standards und Qualität einsetzen. Auch geschützte Begriffe wie „Delikatess“ oder „Feinkost“ helfen bei der Auswahl der Produkte – sie garantieren einen hohen Anteil von Magerfleisch.
Qualität kann man sehen
Hat die Verpackung den ersten Check-up erfolgreich überstanden, sollte der Verbraucher auch das Produkt selbst genauer unter die Lupe nehmen: Frisches Schweinefleisch sollte zum Beispiel eine glatte und trockene Oberfläche aufweisen und ist am besten zartrosa (Achtung bei Wurstprodukten – diese sollten keine zu starke Rosa-Färbung aufweisen, dies weist auf einen hohen Einsatz von Nitrit-Pökelsalz hin), Rindfleisch sollte gleichmäßig marmoriert und leicht von Fett durchzogen sein, gutes Geflügelfleisch ist üblicherweise blassrosa und frei von Druckstellen. Grün-grau ist hingegen kein Fleisch in seiner natürlichen Form!
am 04. November 2014 um 2:28 pm Uhr
Heutzutage kann man sich überhaupt nicht mehr sicher sein was man da wirklich zu sich nimmt!
Es werden heimlich irgendwelche andere Fleischsorten untergemischt oder sie werden unter unhygienischen Zuständen hergestellt.
Ich denke trotz der ganzen Gütesiegel usw. kann man sich nicht darauf verlassen, da man sich mit Geld auch einfach einen guten Platz „erkaufen“ kann;-)
Ich lebe in einem kleinen Dorf im Meraner Land und dort kaufe ich das Fleisch direkt frisch beim Fleischer, was immer noch am besten ist meiner Meinung nach!
Lieben Gruß, Gabriele