Von Bergkäse-Schokoladen und Schnitzeln zum Streicheln
Exakt 113,50 Euro gab Otto Normalverbraucher im Jahre 2011 für Süßigkeiten aus. 30 Kilogramm Schokolade, Bonbons & Co. verzehrt der Durchschnittsbürger und sorgt so dafür, dass fast ein Zehntel des Umsatzes im Lebensmittel-Einzelhandel auf Süßigkeiten entfällt. Jüngere Käufer greifen gerne zu milchhaltigen und weißen Schokoladen-Artikeln, bei älteren ist die Zartbitter-Schokolade beliebt. Die Konsumenten werden dabei immer anspruchsvoller, wie Experten bestätigen. „Es geht um Ästhetik und darum, dass die Sachen schön aussehen“, sagt zum Beispiel Christine Hackmann von der Kölner Messegesellschaft, die die weltweit größte Süßwaren-Fachmesse ISM organisiert.
Trend zur Exklusivität
Dem Trend zur Exklusivität tragen auch immer mehr Online-Shops Rechnung. Bei Chocolissimo werden Pralinen in stilvollen Schachteln, Holzschatzkästchen und Dosen verpackt und können mit individuellen Botschaften versehen werden. Schokolade selber gestalten: Bei mySwissChocolate kann man seine eigene Schokolade mit verschiedenen Geschmacksnoten (Rum, Wassermelone, Cola, Irish Coffee,…) und Zutaten (Kiwi, Feigen, Physalis,..) kreieren. Sogar ein Foto kann man auf seine „Schoggi“ drucken lassen (auf Zuckerpapier in essbarer Farbe).
Qualität wird geschätzt
Dass diese ganz besonderen Schokoladen etwas mehr als die Diskonter-Vollmilchschoko aus dem Supermarkt kosten, versteht sich wohl von selbst. Chocolatiers wie Josef Zotter beweisen aber schon seit Jahren, das Konsumenten durchaus bereit sind, für eine kleine Tafel Schokolade 3 oder 4 Euro auszugeben, wenn die Qualität stimmt.
Schnitzel zum Streicheln
Der umtriebige Österreicher bietet neben handgeschöpften Schokoladen in so unkonventionellen Sorten wie Bergkäse-Walnuss-Traube, Apfel-Karotte oder arabische Dattel mittlerweile auch Führungen in seinem Essbaren Tiergarten an, in dem er dazu einlädt „seinem Essen in die Augen zu schauen“: Bevor man das Schnitzel verzehrt, darf das Schwein gestreichelt werden. Genauso wie bei Schokolade gilt für Josef Zotter nämlich auch bei Fleisch: Wir Konsumenten sollen wissen, was wir essen. Nur dann können wir mit gutem Gewissen genießen. Schön, dass es Lebensmittelproduzenten gibt, die uns dieses Genießen ermöglichen.